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Ebrachtaler auf neuen Wegen

1995 und 1996 waren Jahre des Umbruchs und somit der Neuausrichtung des Vereins gewidmet.

Peter Weinmann übernahm 1997 den Posten des ersten Vorsitzenden und versuchte zusammen mit allen Beteiligten neue Wege zu gehen.
Vieles konnte erreicht werden. Die Aktivitäten im Vereinsjahr nahmen kräftig zu. Allerdings erforderte die wachsende Zahl von Aufgaben effizientere Vereinsarbeit und verbesserte Organisationsstrukturen. So wurde ein 3. Vorsitzender ernannt und die Zahl der Ausschüsse deutlich erhöht, - wodurch eine Neufassung der Vereinssatzung notwendig wurde.
Von den Neuerungen erwiesen sich die Einführung von Probengesprächen, Elternabenden und Ausbildertagen als gute Ideen, um Probleme schneller zu erkennen und einen einheitlichen und guten Ausbildungsstand zu sichern.
Im Oktober 2000 startete eine eigene Vereinszeitung mit ihrer ersten Auflage und entwickelte sich weiter zu dem im Jahr 2007 neu gestalteten und als Informationsquelle sehr beliebten "Blasrohr".
Die gesamte Korrespondenz des Vereins erhielt ein einheitliches Erscheinungsbild und jeder Funktionär eine Ebrachtaler E-Mail-Adresse. Wolfgang Kaiser entwickelte ein Verwaltungsprogramm für Mitglieder, das sich viele Jahre als sehr nützlich erwies und letztlich in das vom NBMB empfohlene Programm einfloss.

Beste Gestaltung einer Vereinshomepage

Die Ebrachtaler gingen 1998 als einer der ersten Vereine in Burgebrach mit einem eigenen Auftritt im "world wide web" an die Öffentlichkeit. Die Website war so gelungen, dass sie 1999 den 1. Platz für die "beste Gestaltung einer Vereinshomepage" bei einem Wettbewerb des NBMB erreichte und dafür einen Geldpreis einheimste.

Einen wichtigen Schritt in der Vereinsentwicklung bedeuteten die Übernahme des EVO und der Garagen im Jahr 1997. Nach einem, weitgehend in Eigenregie, durchgeführten Umbau verfügte man endlich über eine ausreichende Zahl an Unterrichts- und Probenräumen. Dies wurde mit dem ersten Weinfest in der Geschichte des Vereins und einem Tag der offenen Tür im September kräftig gefeiert. Die Ebrachtaler Weinfeste wurden später in den Hof der Grundschule Burgebrach verlagert und erfreuen sich seither großer Beliebtheit bei Jung und Alt und wurden zu einer festen Größe im Festkalender der Marktgemeinde.
Um die Transporte der Ausrüstung zu vereinfachen, schaffte der Musikverein zwei Anhänger an.
Natürlich ergänzen die Ebrachtaler für die wachsende Zahl der Musikerinnen und Musiker immer wieder die einheitliche Kleidung, sowohl Musikertracht und Dirndl, als auch Regenjacken, Sweat Shirts, T- und Poloshirts.
Große Investitionen, vor allem in den Schlagwerkbereich und für Mangelinstrumente standen an, z. B. für Pauken, Glockenspiel, Vibraphon, Xylophon, Röhrenglocken, aber auch in eine Bassklarinette und weitere Instrumente. Auch eine neue Verstärkeranlage war nötig – 2009 erfolgte der Umstieg von Analog- auf Digitaltechnik - um den gestiegenen Anforderungen im Unterhaltungsbereich zu genügen. Eine weitere Anschaffung waren die großen Notenständer mit Pultbehang sowie die dazu notwendigen Transportkisten. Seit 2001 ermöglicht der Verein seinen Musikern eine günstige Instrumentenversicherung, die Beschädigungen an Instrumenten abdeckt.

Neue musikalische Höhepunkte

Die gesamte Arbeit eines Musikvereins dient natürlich dem Zweck, musikalisch auf allen Ebenen Fahrt aufzunehmen.
So baute man die "Burgebracher Herbstkonzerte" zum musikalischen Jahreshöhepunkt auf und bereitete sie jeweils mit Probenwochenenden akribisch für alle Orchester vor. 1995 fand das erste Herbstkonzert unter dem Dirigat Heimo Bierwirths noch im Kulturraum statt. Im Jahr darauf startete das erste Probenwochenende des Musikvereins im Naturfreundehaus bei Ebensfeld und mündete in das Herbstkonzert in der Steigerwald Turnhalle Burgebrach, das bereits mit zwei Orchestern durchgeführt werden konnte. Ab 1998 wurde aufgrund der großen Nachfrage schon auf zwei Konzerttermine aufgestockt.
Die Herrichtung der in die Jahre gekommenen Turnhalle und der Vorbereitungsräume zu einem Saal mit Konzertatmosphäre forderte die Kreativität und Arbeitsbereitschaft aller Helfer. Das Organisationsteam schmückte den Saal je nach Konzertthematik herbstlich und mit jeweils thematisch passenden Elementen liebevoll aus, verbesserte sich von Konzert zu Konzert und fand die Bewunderung der Gäste von Nah und Fern. Besondere Aktionen, die je nach Konzertthema anstanden, fanden große Resonanz beim Publikum. Ein kleines Feuerwerk gehörte immer zum Standardrepertoire. Bürgermeister Georg Bogensperger wurde einmal, mit einer professionellen Tanzpartnerin im Ballkleid, Teil des Konzerts und konnte seine Kenntnisse beim "Kaiserwalzer" auffrischen. Auch Charly Chaplin trat in Erscheinung und passende Requisiten zu "Phantom der Oper" oder "Star Wars" erfreuten die Besucher.

Ferner nahmen die Musiker Frühjahrskonzerte bzw. böhmische Abende mit Tanzmöglichkeit ins Programm auf, um Musikfreunden, die sich mehr für traditionelle Unterhaltungsmusik begeistern, eine Alternative zu bieten. Inzwischen feilt der jetzige Dirigent an der Vorbereitung qualitativ hochwertiger Unterhaltungsmusik, um Auftritte in Festzelten und bei anderen Gelegenheiten zu bestreiten.

Regelmäßige Wertungsspiele, nach Möglichkeit mit allen vorhandenen Orchestern, gehören wieder zum Jahresprogramm des Musikvereins, um einen Anreiz für qualitativ hochwertiges Musizieren zu schaffen. Schließlich spielt man hier in einer Konkurrenzsituation mit anderen Orchestern und wird von einer kritischen Fachjury beurteilt. 1998 dirigierte Heimo Bierwirth die Ebrachtaler beim Wertungsspiel erstmals in der Oberstufe und führte 2006 und 2007 die Musikerinnen und Musiker sogar "mit sehr gutem Erfolg" in die Höchststufe.

Auch bei Kurkonzerten konnte man die Ebrachtaler hören. So traten sie 1997 in den Kurorten Bad Mergentheim, 1998 in Bad Windsheim und 1999 in Bad Gögging auf.
Weitere Aktivitäten sorgten für die Bekanntheit der Ebrachtaler: Die Orchester treten regelmäßig bei Standkonzerten an den Markttagen in Burgebrach auf. Auch der alte Brauch des "Neujahrsanspielens" wurde wieder belebt.

35. Jubiläum + 975 Jahre Burgebrach gefeiert

Im Jahr 1998 beging der Musikverein sein 35. Jubiläum, zusammen mit den Feierlichkeiten zur 975-Jahr-Feier von Burgebrach. Deshalb konnten alle Veranstaltungen im Festjahr in einen größeren Rahmen gestellt werden. Herausragend war hier das "Höfefest" der Marktgemeinde, bei dem die Ebrachtaler ihre Stände rund um das Marienbild aufbauten. Das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim präsentierte ein Benefizkonzert für die Jugendarbeit des Vereins. Auch ein Marschseminar mit Oskar Schwab vom HMK 12 hielt der Musikverein ab und sorgte damit bei der Kerwa für Erheiterung.

Das 40. Jubiläum feierten die Ebrachtaler mit einem "Bläsertreffen" im Jahr 2003. Ein Umzug mit 35 beteiligten Vereinen, sowie Standkonzerten an zentralen Stellen im Ort stellten die Blasmusik in den Vordergrund. Das Heeresmusikkorps 12 aus Veitshöchheim präsentierte erneut ein Benefizkonzert für die Jugendarbeit des Vereins.

Eine wichtige Voraussetzung für hochklassige Konzerte und sehr gute Unterhaltungsmusik sind eine ausreichende Zahl von Musikanten und eine hohe musikalische Qualität bei Ausbildung und Proben. Ein Grund, neue Wege bei der Gewinnung von Musikerinnen und Musikern zu beschreiten. Sehr Erfolg versprechend war zunächst Werbung direkt in den Grundschulklassen. Dies führte zu einem rasanten Wachstum in den Mitglieder- und Musikerzahlen. Bis zum Jahr 1998 war es damit möglich, die Mitgliederzahl auf 350 zu verdoppeln und drei Orchester mit über 100 aktiven Musikerinnen und Musikern zu bilden. Diese Zahlen steigerten sich in den folgenden Jahren sogar noch. Die hohe Zahl an Jungmusikern führte 1997 zur Gründung einer eigenen „Bläserjugend“ mit Florian Thienel als 1. Vorsitzenden. Die Jugendlichen sind als Mitglied in der "nordbayerischen Bläserjugend" ein Verein mit eigener Führung und eigenen Geldmitteln. Ziel ist es, die Kinder zur selbstständigen Vereinsverwaltung anzuhalten und damit langfristig für Nachwuchs in der Vereinsführung zu sorgen.
In der Satzung setzte man das aktive Wahlalter auf 16 Jahre herunter, um die Belange minderjähriger Mitglieder besonders zu beachten.
Beim Spiel in kleinen Gruppen und den Solo-/Duowettbewerben war der Nachwuchs vor allem als Klarinetten-, Saxophon- und Schlagzeugensemble erfolgreich und ergatterte mehrmals den Titel "Bezirkssieger" bei Kammermusik Wettbewerben.
Auch die Zahl der Teilnehmer an den D-Prüfungen des NBMB stieg stark an, die theoretische Vorbereitung erfolgte jeweils durch vereinseigene Musiker.

Neue Ausbildungskonzepte

Die Verantwortlichen führten auch ein neues Ausbildungskonzept ein, das sehr früh mit der musikalischen Förderung beginnt und im Laufe der Jahre immer wieder verbessert wurde.
Das Angebot beginnt mit der Mutter-Kind-Krabbelgruppe der "Tanzbär", ab einem Alter von etwa zwei Jahren. Es setzt sich fort mit musikalischer Früherziehung, ab etwa vier Jahren, und geht dann in die musikalische Grundausbildung mit etwa 6 Jahren über. Nach dieser breiten Grundlage erlernen die Kinder ihr eigenes Instrument bei ausgebildeten Musiklehrern, legen die "Juniorprüfung" des nordbayerischen Musikbunds ab und können anschließend ins Orchester der "Juniorbläser" wechseln. Somit ist eine nahtlose und ganzheitliche musikalische Förderung von Kindern fast bis zum professionellen Musiker möglich. Aufgrund des ausgezeichneten und nachhaltigen Ausbildungskonzepts für den musikalischen Nachwuchs verlieh die nordbayerische Bläserjugend Würzburg den Ebrachtaler Musikanten 2007 erstmals den "Junior Award", der 2010 und 2013 erneut überreicht werden konnte.

Wie sich im Laufe der Jahre immer mehr heraus stellte, reichte die traditionelle Werbung zur Gewinnung des Musikernachwuchses nicht mehr aus. Deshalb versuchte die Vorstandschaft neue Wege zu gehen. Nach umfangreicher Vorbereitungszeit konnte ab September 2010 in enger Zusammenarbeit mit der Leitung der Grundschule Burgebrach im dritten Jahrgang eine "Bläserklasse" gestartet werden. Ausbilder der Ebrachtaler gehen hier in die Grundschule und übernehmen den normalen Musikunterricht. Nach diesem Konzept werden die Musikschüler bereits im zweiten Grundschuljahrgang mit Flöten- und Percussionunterricht in musikalischer Früherziehung vorbereitet und im dritten und vierten Jahrgang als "Bläserklasse" weitergeführt. Am Ende der Grundschule legen die Kinder die "Juniorprüfung" des NBMB ab und können anschließend nahtlos in das Orchester der "Juniorbläser" wechseln.

Auf der anderen Seite des Altersspektrums waren die Ebrachtaler ebenfalls erfolgreich. Aufgrund einer Idee von Frank Seuferling gründete sich das Seniorenorchester die "Spätzünder" unter dem Dirigenten Markus Müller. Seit Mai 2010 musiziert die Gruppe im Alter von 20 – 70 Jahren, mit großem Enthusiasmus und war bereits bei den Herbstkonzerten zu hören.

Im Jahr 2007 (beim großen Blasorchester) und 2008 (bei den Nachwuchsorchestern) trennten sich dann die Wege des Dirigenten Heimo Bierwirth und der Ebrachtaler Musikanten.
Es bleibt die hohe und sehr engagierte Leistung des musikalischen Leiters festzuhalten: Er baute vier Orchester auf, intensivierte Jugendarbeit und Ausbildung des Musikvereins und führte das große Blasorchester bei Wertungsspielen von der Mittelstufe bis zur Höchststufe. Unvergessen sind auch seine rhetorischen Fähigkeiten zur untermalenden Moderation bei Konzerten und Auftritten. Beim Herbstkonzert 2008 verabschiedeten die Ebrachtaler Heimo Bierwirth und führten den neuen Dirigenten Dietmar Kohl mit einem Interview durch die Moderatorin beim Publikum ein.

Dietmar Kohl kann auf die erfolgreiche Arbeit von Heimo Bierwirth aufbauen und die Orchester musikalisch weiter in die Zukunft führen.
Mit neuen Strukturen sollen die Musikerinnen und Musiker bessere Mitsprachemöglichkeiten erhalten. So wählten die Musiker nicht nur einen Orchesterrat, der sich um alle musikalischen Belange kümmert, sondern auch Chor- und Satzführer. Vertrauensleute der Orchester wurden ebenfalls ernannt.

Der neue Dirigent führte zwei musikalische Neuerungen ein: Kirchenkonzerte zum neuen Jahr und eine Serenade auf dem romantischen Kirchplatz als "open air-Konzert".

Für Johannes Luft, der die Nachwuchsorchester im Jahr 2008 betreute, sprangen mit Nina Brunner und Juliane Brehm zwei Eigengewächse als Dirigentinnen ein, die im Jahr 2009 ihre Dirigentenprüfungen mit Erfolg ablegen konnten.

Solide Basis für Vorstandswechsel

Die Ebrachtaler Musikanten Burgebrach standen Anfang 2011 mit knapp 400 Mitgliedern, davon etwa 150 aktive Musikerinnen und Musiker und fünf Orchestern, auf soliden Füßen. Deshalb war es an der Zeit einen Generationenwechsel in der Vorstandschaft herbei zu führen.
Mit Bernd Dreßel rückte ein junger Vorsitzender aus den Reihen der Bläserjugend an die Spitze des Musikvereins und die "alte Garde" zog sich in die zweite Reihe zurück.

Die neue Vorstandschaft verfolgte den eingeschlagenen Weg weiter.
Im Jahr 2012 gelang es mit fünf Orchestern an Wertungsspielen teilzunehmen. Neben den routinierten Orchestern wagten sich die „Spätzünder“ vor ein kritisches Fachpublikum und erreichten unter dem Dirigenten Markus Müller in der Grundstufe einen „guten Erfolg“. Auch die Bläserklassen stellten sich zum ersten Mal in einem Kritikspiel den Wertungsrichtern, das sie mit ihrem Dirigenten Joachim Leyh „erfolgreich“ meisterten.

Ende 2012 konnte ein Förderverein mit dem Zweck der „ideellen und finanziellen Förderung des Musikvereins der Ebrachtaler Musikanten Burgebrach eV“ gegründet werden. 1. Vorsitzender wurde Peter Weinmann.

1. Bürgermeister Georg Bogensperger übernahm die Schirmherrschaft für das 50. Jubiläum im Jahr 2013. Alle Veranstaltungen der Ebrachtaler standen unter dem Jubiläumsmotto. Herausragendes Ereignis war das "Bläsertreffen" im August , das zwei Tage lang gefeiert wurde. Nach einem Umzug durch den Ortskern mit 29 Vereinen und vielen Ehrengästen trafen sich alle Beteiligten im Festzelt im Hof der Grundschule. Beim Festakt nahmen verdiente Musikerinnen und Musiker die Ehrungen für ihre langjährige Mitgliedschaft entgegen. Auch Ehrenmitglieder, Ehrendirigenten und Ehrenvorstände ernannte der Verein wieder.

Im Rahmen der Herbstkonzerte verabschiedeten die Ebrachtaler ihren langjährigen und erfolgreichen Dirigenten Dietmar Kohl. Er übergab den Taktstock an Armin Häfner, der ab November das große Blasorchester übernahm.

Ein einmaliges und außergewöhnliches Erlebnis für Burgebrach war auch der Showauftritt der "Bigband der Bundeswehr" im November in der Windeckhalle als Benefizkonzert.

Besonders hervorzuheben wäre noch ein Ständchen zur Goldenen Hochzeit des Jubelpaares Elisabeth und Ernst Popp aus Manndorf im November 2013. Zur Hochzeit dieses Paares spielten die Ebrachtaler Musikanten im Jahr 1963 zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.

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