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Kirchenkonzert 2009

Erstmalig seit ihrer Gründung in 1963 luden die Ebrachtaler Musikanten zu einem Kirchenkonzert in die St. Vitus-Kirche in Burgebrach ein. Über fünfzig engagierte Musiker aller Blasinstrumentengattungen nahmen sich vor, zusammen mit ihrem Dirigenten Dietmar Kohl, ihr Publikum zu begeistern. Dies gelang mit hymnischen Klängen beeindruckend und würdigte das Ambiente des altehrwürdigen Hauses.

Zum Auftakt eines grandiosen Abends spielte das Orchester die Suite „A Little Concert Suite“ von Alfred Reed (1921-2005, USA), einem Komponisten, der besonders durch seine Werke für Blasorchester bekannt wurde. Abgerundet wurde das Stück von einem Tanz, der sich an jene der englischen und französischen des 17. und 18. Jahrhunderts anlehnt.

Im Anschluss an die Grußworte des Hausherren Pfarrer Josef Loskarn und des 1. Bürgermeisters Georg Bogensperger, entführten die Musiker ihr Publikum mit „Spiritual Moments“ von Dizzy Stratford (= Jacob de Haan, *1959, NL) in die Welt des Gospels, um dann, von scheinbar afrikanischen Rhythmen geprägt, eine klingende Rundreise durch skandinavische Länder zu unternehmen. Der Komponist Kees Vlak, alias Alfred Bösendorfer (*1938, NL), erzählte von unendlichen Weiten, tiefen Wäldern und bäuerlichen Volksfesten. Die Atmosphäre der noch weihnachtlich geschmückten Kirche und das Können der Musiker ließen die Melancholie geradezu spürbar werden.

Professionalität bei den Ebrachtaler Musikanten heißt aber auch Vielseitigkeit. Mit spielerischer Leich-tigkeit ging es dann mit „Rondo Barocco“ von Otto M. Schwarz (*1967, A) in die Stilepoche des Barock (1575-1770). Die typische Musikform jener Zeit mit eingängigen Melodien, erhielt durch Drum-Sets einen interessanten Hauch von Moderne. – Absolut erlebenswert!

Viele kennen diese Melodie: „Shenandoah“ – ein imposanter Fluss im US-Virginia. Die Ebrachtaler Musikanten brachten das Publikum damit endgültig zum Träumen. Ob nun der Name von einem Irokesen-Häuptling um 1750, oder aus einer Tradition der Senedo-Indianer (Shenandoah = Tochter des Mondes) stammt, der Komponist Frank Tiberi (*1928, USA) setzt damit dieser Naturidylle in unauslöschliches Denkmal.

Und nun ging es weit nach oben. Wann haben Sie zuletzt in den Himmel gesehen? Das Sternbild Orion gilt seit eh und je als das schönste am irdischen Firmament. In der griechischen Mythologie ist Orion der Sohn des Meeresgottes Poseidon. Er starb durch den Zorn der Erdgöttin Gaia mit Skorpiongift. Orion wurde so in den Himmel gesetzt, dass er im Westen untergeht, wenn sein Mörder, der Scorpius im Osten aufgeht. – Musikalisch dramatisch in Szene gesetzt durch die Klanggewalt der Ebrachtaler Musikanten.

Den Auftakt zum Finale des Konzertes und damit eines wunderbaren Abends, bildete César Francks (1822-1890, F) „Panis Angelicus“, zu deutsch „Engelsbrot“, stammend aus dem Jahre 1264 wegen der Einführung des Fronleichnamsfestes durch Papst Urban IV. Franck, einer der bedeutendsten französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts, überarbeitete das Stück sukzessive in eine Chor- und Orchesterfassung.

Den krönenden Abschluss stellten die Enigma-Variationen , ein Orchesterwerk des britischen Komponisten Edward Elgar (1857-1934, GB) dar. In 14 Variationen beschreibt er Menschen aus seinem Umfeld. Die 9. Variation „Nimrod“ gilt als Höhepunkt seines Werkes, dem Leben seines besten Freundes August Jaeger gewidmet.

Die Virtuosität der vielfältigen Bläser und Schlagzeuger ließen die Kühle des alten Kirchengemäuers schnell vergessen. Nach über einer Stunde orchestralem Genusses, dankte das Publikum den Musikern mit langem Applaus, Zugaben durften deshalb nicht fehlen. Mit „Jupiters Hymn“, arrangiert von Johan de Meij (*1953, NL), entließen die Ebrachtaler Musikanten ihre zufriedenen Fans in die Burgebracher Nacht.

Im kommenden Jahr wird das Kirchenkonzert zu Jahresbeginn die Feierlichkeiten für das Jubiläum „600 Jahre Kirchenweihe Burgebrach“ eröffnen. – Seien Sie dabei und feiern Sie mit uns!

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