Tosender Applaus bei Herbstkonzerten
„Juniorbläser“ lassen aufhorchen
Die Ebrachtaler Musikanten präsentierten wieder ihre beiden Herbstkonzerte in der Steigerwaldhalle Burgebrach. Anspruchsvolle, mit Leidenschaft gespielte aber auch unterhaltsame Blasmusik boten die Musikerinnen und Musiker unter dem Dirigat Dietmar Kohls.
Mit „Deep Harmony“ von Handel Parker eröffnete der Dirigent den Konzertabend. Die Schlagzeuger waren bei diesem Stück besonders gefordert. Sie brachten die neuen Pauken mit imposantem Klang zur Geltung.
Birgit Mohr moderiert erstmals Herbstkonzerte
Birgit Mohr, die ihre Feuertaufe mit der erstmaligen Moderation ausgezeichnet bestand, zeichnete den langen Weg der Pauken nach. Die Ebrachtaler Musikanten besuchten den „World Music Contest“ im August 2009 in Kerkrade in den Niederlanden. Auf dem Weg dorthin konnten sie bei „Adams Thorns“ in Ittervoort, einem der führenden Instrumentenhersteller, die Entstehung der Pauken miterleben.
Auch beim „Schwedischen Reitermarsch“, nach einem Arrangement von Hackenberger/Deisenroth, arbeiteten die Schlagwerker die verschiedenen Klangmuster eindrucksvoll heraus.
Anschließend ließen sich die Zuhörer von indianischen Melodien verzaubern. „Indian Summer“ eine Suite aus vier Tänzen, von dem englischen Komponisten Eric Ball führte in die indianische Lebens- und Gefühlswelt ein.
Nach kurzem Umbau veränderte sich die Bühne in beeindruckender Weise: Statt 60 waren jetzt etwa 80 Musiker und Musikerinnen auf der Bühne. Das Nachwuchsorchester unterstützte das große Blasorchester bei der Darbietung der „Battle of Valar“, einem Stück von Rob Goorhuis. Die Komposition erinnert an die verlustreiche Schlacht bei Coesfeld im Jahre 1454.
In die ungarische Puszta entführten beide Orchester die Gäste in der „Kleinen ungarischen Rhapsodie“mit wehmütigen und traurigen Melodien aber auch mit dem feurigen Csárdás, dem ungarischen Nationaltanz.
„Juniorbläser“ unter neuer Leitung
Die Juniorbläser konnten gleich mit zwei Premieren aufwarten: Unter neuem Namen (früher Anfängerorchester) und unter neuer Leitung brachten sie beachtlichen frischen Wind ins Publikum. Nina Arnold und Juliane Brehm schafften es in sehr kurzer Zeit neue Stücke einzuüben und die Zuhörer zu begeistern. Der „Mayfair March“ von Wilhelm Koenen verlangte den Kindern die volle Konzentration ab. Beim „Sun Calypso“ von Luigi di Ghisallo zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker, dass sie eingängige Melodien ausgezeichnet spielen können. Die Musikerinnen Lilly Butterhof und Annika Kramer präsentierten verkleidet ihre Vorstellung davon, wie ein Calypso zu tanzen ist. Mit der Zugabe marschierten die Kinder mitten durch den Saal – das Publikum spendete begeisterten Applaus.
„Ausgezeichnete“ Wertungsspielstücke präsentiert
Nach der Pause begann das große Blasorchester mit dem brillianten und energiegeladenen Stück „A Festival Prelude“, das mit donnernden Blechbläser-Akkorden endet. Alfred Reed komponierte das Stück zum 25. Jubiläum des „Tri-State-Festivals“ in Oklahoma.
Der junge Komponist Thiemo Kraas erhielt 2003 für das Werk „Imagasy“ den 2. Preis beim Wettbewerb „Jugend komponiert“. „Imagasy“ regt die Gedankenwelt des Zuhörers an und will die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit ausloten. Die Ebrachtaler Musikanten interpretierten das Werk mit wunderbaren Soli und filigraner Zartheit, aber auch mit emotionalen und klangvollen Passagen. Nicht nur die Konzertbesucher waren begeistert sondern auch die Wertungsrichter beim diesjährigen Wertungsspiel in Windheim bei Kronach.
Die „Alpina Saga“ von Thomas Doos war das Selbstwahlstück beim Wertungsspiel und entführte die Gäste in die Schönheit und Pracht der Bergwelt. Wind und Geflüster der Natur aber auch Wildheit und Gefahren der Berge interpretierten die Ebrachtaler Musikanten. Die Jury erkannte damals auf die Bestbewertung und vergab einen „ausgezeichneten Erfolg“ in der Oberstufe.
Die musikalische Reise des Orchesters endete mit der Filmmusik zu „Fluch der Karibik“. Das Publikum forderte energisch Zugaben. So wurde aus aktuellem Anlass der „Geburtstagsmarsch“ für alle Geburtstagskinder intoniert und der Marsch die „Alten Kameraden“ animierte zum Mitklatschen.
Zum Ausklang und zur Beruhigung der Gemüter kam die „Yorkshire Ballad“ von James Barnes zur Aufführung, wo sich die Gäste auf die faszinierende Klangwelt der Yorkshire Dales mit ihren mächtigen Wasserfällen und großen Hügeln einließen.